Andreas Hurter, Betriebstechniker und verantwortlicher Projektleiter bei AXPO, beschreibt die Aufgabenstellung zur Verbesserung der Qualität und betrieblichen Arbeitsabläufe so:
“Aufgrund starker Verunreinigung wurde das Gärgut, schon vor der Installation der neuen Maschine, zweimal gesiebt. Das zweite Sieben erfolgte mit einem aufwendigen Verfahren. Das Gärgut wurde über mehrere Bänder und via Schubboden quer durch die Anlage geführt. Weiterhin verursachte der Prozess der zweiten Siebreihe eine sehr starke Verschmutzung der Lagerhalle und entsprach nicht mehr dem heutigen Sicherheitsstandard. Da der Prozess teilweise außerhalb der Gärguthalle stattfand, entstanden Geruchsemissionen, welche bereits zu Reklamationen durch die Anwohnerschaft geführt hatten. Zudem zwang uns ein Schaden am Schubboden dazu, eine neue Lösung für die Aufbereitung zu suchen.
Wir haben eine passende Lösung gesucht, welche es uns ermöglicht, den kompletten Siebprozess in der Gärguthalle durchzuführen, d.h., den heute bestehenden, komplizierten Prozess zu vereinfachen und sicherer zu gestalten. Zusätzlich muss auf saisonale Schwankungen mit zu nassem Gärgut reagiert werden können.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Presswasserbecken der Anlage im Untergeschoss der Gärguthalle befinden und der Zugang zu den Becken für deren Reinigung gewährleistet bleiben muss. Der anfallende Sand wird 2 - 3 Mal jährlich aus den Becken ausgebaggert und die Becken werden gereinigt. Dazu müssen die im Boden eingelassenen Betonelemente herausgehoben und die Siebmaschine aus der Halle transportiert werden.
Nach Prüfen mehrerer Varianten wurde entschieden, eine kompakte mobile 2-Fraktionen-Sternsiebanlage von Neuenhauser zu installieren. Diese kann auf alle saisonalen Schwankungen reagieren, lässt sich schnell und einfach verschieben und entspricht zu 100% den Maschinenrichtlinien und Sicherheitsanforderungen der Axpo Kompogas AG.“
Entscheidende Herausforderungen, die bewältigt werden mussten:
„Die Integration einer mobilen Anlage in die Axpo Steuerung erwies sich als große Herausforderung. Mehrere Schnittstellen auf Kunden-, sowie auf Lieferantenseite mussten zusammen geführt werden. Die Techniker von Neuenhauser arbeiten sehr lösungs- und kundenorientiert, was die Zusammenarbeit deutlich vereinfacht hat. Kleinere Anpassungen am Chassis der Maschine waren zudem notwendig, um die Maschine in die begrenzten Platzverhältnisse zu integrieren. Das Überkorn > 40 mm muss seitlich über ein separates Förderband, ohne Bodenaufständerung, in die vorgesehen Lagerbox transportiert werden. Es ist zwar alles etwas eng, aber das wussten wir ja von vornherein. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und die Anlage funktioniert einwandfrei, “ sagt Andreas Hurter.
Die Maschine kann in drei unterschiedlichen Betriebsmodi gefahren werden und ist somit für alle Eventualitäten gewappnet.
1. Vollautomatisch ohne Personal (auch am Wochenende)
2. Automatisch mit Beschickung vom Radlader
3. Im einfachen Handbetrieb
„Ein weiterer Vorteil ist, dass die Maschine für weitere mobile Anwendungen oder allenfalls für eine andere Anlage verwendet werden kann, sollte diese in Bachenbülach nicht mehr gebraucht werden, “ meint Andreas Hurter.
Fazit: Serienmaschine trifft auf individuellen Kundenwunsch. Beides vereint ergibt eine optimale, kundengerechte Lösung.